01 Sep 2013 Sonntag
Einlass: 20:00 Uhr
Beginn: 21:00 Uhr
Abendkasse: 13,00 €
Vorverkauf: 10,00 € (zzgl. Gebühr)
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O EMPEROR

+ MARI MANA
Indie \ Rock \ Alternative

Das bandeigene Big Skin Studio von O Emperor fiel im letzten Jahr einem Brand zum Opfer und musste fast von Grund auf neu errichtet werden. Im gleichen Atemzug gründeten O Emperor ihr eigenes Label Big Skin Records, das nun ebenfalls aus diesen brandfleckigen, schmuddeligen Räumlichkeiten heraus operiert. In den eigenen Studioräumen verbrachte die Band abgesehen von zwei Tourneen jenseits der Britischen Inseln den Großteil ihrer Zeit mit Aufnahmesessions für den Nachfolger zu ihrem hochgelobten Debütalbum Hither Thither. Die resultierenden Aufnahmen, seien eine direkte Repräsentation dieser Prozesse – ein Stempel gegossen aus den zahllosen Sessions in den eigenen Räumlichkeiten. Vitreous umfasst nur neun prägnante Stücke, kaum eines länger als dreieinhalb Minuten, die eine fast schon unheimlich Dichte aufweisen. War Hither Thither noch stark verschiedenen Einflüssen und Traditionen - von The Band über Radiohead bis zu den Beach Boys – verpflichtet, so ist Vitreous O Emperors künstlerisch kompromissloseste, wirkmächtigste und eigenständigste Arbeit geworden.

Eine erstaunliche Direktheit durchzieht dieses Album – nicht im Sinne einer Popplatte, eher eine Art robotische Aufrichtigkeit. Die Ergebnisse sind, stromlinienförmig rationell, direkt und geordnet (wenn auch eingetrübt und verpixelt durch fehlende Puzzleteilchen eines realistischen Verständnisses des Menschseins). Eine Abbildung menschlichen Lebens, scheinbar unbefangen durch ein eigenes Bewusstsein. Ein fast sakraler, körperlos-mehrstimmiger Gesang, ein stark verzerrtes Schlagzeug auf gleicher Höhe mit sirupartigen analogen Synthies und widerwärtigen Fuzz-Gitarren, die klingen wie Bienen, die in einer Blechdose surren. Wunderschöne Landschaften werden topediert mit rauen, disparaten Klängen. Perverse Formen künstlerischer Selbstzerstörung neben zarter, unbedarfter Schönheit. So wie ihre Studioräume haben O Emperor auch sich selbst zunächst niedergebrannt, um sich schließlich neu zu errichten.

Eröffnen wird den Abend jedoch MARI MANA. Mehr Gegensätze gibt es wohl kaum, die so gut zusammenpassen können: Eine warme, dunkle Single Malt Stimme einer so zart anmutenden Person entspringend, die mit weiser Melancholie und poetischer Lebenslust in ihren Texten für aufmerksame Stille im Publikum sorgt. Die Wirklichkeit verschwimmt, wenn sie ihre Gitarre in die Hand nimmt und kaum hörbar die ersten Klänge zu kraftvoll bluesigen Melodien anschwellen. Es braucht keine rasanten Soli oder lauten Töne, ihre Musik jedoch in die Singer Songwriter Schublade zu stecken, wird MARI MANA nicht annähernd gerecht.
Website: http://www.mari-mana.com