BEIRUT
...präsentiert von: radio eins * tip Berlin * taz * musikexpress
Beirut Frontmann Zach Condons Musik steht oft als Synonym für die exotischen Mysterien einer Weltreise. Seit Beiruts letztem Album im Jahr 2007, The Flying Club Cup, eine Liebesode an Frankreich (mit einem Zwischenstopp 2009 in Mexiko für die EP March of the Zapotec), haben sich viele gefragt, welche Reise seine Songs als nächstes antreten werden. Es wurde viel gerätselt, doch nur Wenige sagten die innere Entwicklung, die Condon mit The Rip Tide erreichte, voraus. Es handelt sich um ein Album mit den idyllischsten und einprägsamsten Liedern seiner jungen Karriere.
Aufgenommen im Hinterland von New York in Brooklyn und natürlich Condons Heimatstadt Albuquerque und Santa Fe, markiert The Rip Tide Beiruts musikalische Weiterentwicklung.
Die Songs begannen als kleine Melodien auf dem Piano oder der Ukulele, bevor sie unter Einfluss der Band im Studio aufgebaut wurden und schließlich durch Cordon‘s Überarbeitungen ihr finales Retrofinish bekamen. Das Resultat ist eine Platte wie aus einem Guss, mit aufregenden Rhythmen und euphorischen Hörnern, die mit traurigen Streichern kontrastieren. Der Stil des Albums lässt zwar keine geografischen Verbindungen mehr erkennen, dafür zeichnen sich vielmehr Songs ab, deren Expression einzigartig und merklich zu Beirut gehören - ganz so, als wäre es nie anders gewesen.
Lyrisch vermittelt Condon eine tiefe Ehrlichkeit, mit der er das vereinfachte nomadische Bild des Troubadours weit hinter sich lässt. Die Songs handeln von Liebe, Freundschaft, Isolation und Gemeinschaft, berühren universelle Themen, die weniger erdachte Geschichten abliefern als vielmehr Lebenseindrücke aus einem Vierteljahrhundert. Die Lieder thematisieren nicht weiter nur ausgedachte Orte, an denen du nie warst, sie handeln von Orten, die einem längst bekannt sind, manche beinahe sogar schon zu vertraut. The Rip Tide enthüllt tiefere Ebenen, je mehr du es erkundest. Dazu musst du noch nicht einmal weit reisen.