FANFARE CIOCǍRLIA
Vergesst Balkan Beats, vergesst den Hype, hier kommt das Original: Fanfare Ciocarlia sind eine der besten Live-Bands dieser Welt. Ihre Energie und Bühnenpräsenz bescherte ihnen Scharen von Fans. Von Melbourne bis Memphis, von Tokio bis nach Toulouse. Dabei ist die Entdeckung der Kombo fast so kurios wie ihre Erfolgsgeschichte an sich. Entdeckt wurden Fanfare Ciocarlia vom deutschen Ton-Ingenieur Henry Ernst, der eines Herbsttages im Jahre 1996 ganz zufällig in das kleine rumänische Kaff Zece Prajini kam. Dort fand er neben ein paar Kühen auch die Balkan-Kombo vor und war so begeistert, dass er die Musiker, die allesamt Autodidakten waren, am liebsten sofort auf die Bühnen seines Heimatlandes gebracht hätte. Blasmusik aus Rumänien in Deutschland? Der spinnt doch, dachten sich die Dorfbewohner.
Als der vermeintlich Verrückte jedoch mit geliehenem Geld aus Teutonien zurück kehrte und den verblüfften Musikern sagte, sie sollten sich doch Bitteschön Pässe ausstellen lassen, damit das mit der Einreise auch klappt, beginnen bei den Betroffenen reihenweise die Knie zu zittern. Das war im Frühjahr 1997. Ernst gelingt es tatsächlich, der Fanfare Ciocarlia in Deutschland Auftrittsmöglichkeiten zu verschaffen. Die Reaktionen des Publikums auf die Shows der Roma-Combo sind umwerfend und das ist erst der Anfang. Im Laufe der Jahre folgen Tourneen durch Städte und Kontinente, die sich die Musiker früher nicht im Traum vorstellen konnten; die meisten haben es bis zu Henrys Besuch nicht einmal in die eigene Landeshauptstadt Bukarest geschafft. Ihr musikalisches Schaffen ebnete bis heute den Weg für weitere interessante und abgedrehte Musiker des Balkans. Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist nicht in Sicht.