DUM DUM GIRLS
...präsentiert von: Noisey * Vice * ByteFM * Radio Eins
„„End Of Daze” hatte mir signalisiert: Es ist ein Ende für einen Teil meines Lebens, der verwirrt, schwierig, desaströs, hier und da aber auch erlösend war. Im Sommer 2012, zwischen zwei Touren zu „End Of Daze“, schloss ich mich in mein Apartment ein, um ein neues Album zu schreiben. Wie alle zwanghaften Geister wartete ich mit angehaltenem Atem auf meine Muse.
Live aufzutreten löst in mir die gleichen Gefühle aus, aber das Songschreiben ist ein noch schwerer zu fassendes Phänomen. Ich hatte über Monate hinweg ein paar Songs und Halb- Songs gesammelt und sie vage für kommende Veröffentlichungen in Betracht gezogen, bis sich plötzlich das ungute und fast greifbare Gefühl einstellte, dass sie auf der Jagd nach dem nächsten Sound, nach der nächsten Platte auf der Strecke bleiben würden. Und so verbrachte ich die folgende Woche in einem glitzernden Dunst sieben Stockwerke näher am Himmel und als ich durch den Schleier tauchte, um zurück auf Tour zu geben, hatte ich zehn neue Songs im Gepäck.
Noch später, im November 2012, begann ich dann im Studio meine Songskelette mit Organen und Fleisch zu behängen, doch das Ganze war eine Katastrophe, nenn es Karme: meine Stimme war an einem totalen Tiefpunkt. Ich musste mir etwas anderes überlegen.
Schließlich entpuppte sich die Situation als einer dieser Segen, die man nicht auf den ersten Blick erkennt. Die zusätzliche Zeit war ein einziges Geschenk. Was sich zuerst wie ein Rückzug anfühlte, entpuppte sich als Erweckung. Hier hatte ich es Schwarz auf Weiß: Verlangen als Muse; das Leben als ein Experiment; ein Wunder für jedes Versagen und andersherum. Ich beschrieb Seite um Seite und dann sang ich. Ich sang in mein eigenes Mikrophon in meinem winzigen Schlafzimmerstudio und niemand außer meiner imaginären Mitverschwörer konnte mich hören; niemand sah mich mit abschätzenden Blicken an. Ich war eine Besessene und meine Besessenheit verlieh mir Flügel.
Die Musik hat so viele Teile meines Lebens definiert, mir weitergeholfen und mir sogar das Leben gerettet. Das hier ist mein Versuch, in den Rock’n’Roll vorzustoßen, den Pop in die Düsternis zu jagen und ich bin wie immer voller dankbarer Demut, dass Ihr zuhört.“
DeeDee