WILL JOHNSON
Verrückte Pferde und weiße Schwäne
Austin ist die vielleicht neue Welthauptstadt für Musik - besonders wenn es um alle Spielarten des Americana und Alternative Country geht. Einer der rauen und struppigen Tumbleweeds, die dort hinrollen, wenn es darum geht die Wunden von der Strasse des Tourlebens zu lecken, ist Will Johnson. Der bärtige Songwriter ist schon lange ein ungeschliffener Diamant - Jahre war er Frontmann von Centro-matic, die sich im letzten Jahr nach fast 20 Jahren Bandgeschichte auflösten. Als dann auch noch im selben Jahr seine Mutter starb, fiel Johnson in ein Loch und verarbeitet den Schmerz und den Verlust in einigen der Songs für das neue Album "Swan City Vampires".
Will Johnson ist einer der ganz Großen, auch wenn er bisher immer zwischen ihnen etwas im Schatten stand. Nicht ohne Grund war er neben Legende Vic Chestnutt Mitglied des formidablen Undertow Orchestra.
Auf Swan City Vampires finden sich nun feine, handgemachte Songs, die Johnson zusammen mit John Congleton (Modes Mouse), Britton Beisenherz (Monahans) und Phosphorescents Ricky Jay Jackson aufgenommen hat.
Doch nicht alle Tracks sind gefüllt vom Leid, über die letzten sechs Jahre sammelte Johnson seine Gefühlsperlen und reihte sie nun endlich auf. Hier wird viel verarbeitet - aber auch viel losgelassen.