ASTRONAUTALIS
Es klingt vielleicht übertrieben, aber ganz ehrlich gibt es da draußen gerade niemanden wie ASTRONAUTALIS. Während er nebenbei als Reiseschriftsteller, Photograph und Harley Fahrer von sich reden macht und unbestritten der erste Rapper war, der auf der Biennale in Venedig nicht nur performte, sondern auch ausstellte, hat der umtriebige Wortakrobat seinen Hybrid aus Hip Hop, Indierock und Punk über ein Jahrzehnt lang auf Hochglanz poliert.
„Cut The Body Loose“ ist das fünfte Album von ASTRONAUTALIS und das erste, das er seit „De Oro“ von JASON FEATHERS veröffentlicht, dem medienwirksamen Projekt mit Frontmann Justin Vernon alias BON IVER. Obwohl das Ganze sich in punkto Sound deutlich von der Musik von ASTRONAUTALIS unterscheidet, sagt er, dass sein neues Album von der Entstehungsgeschichte von „De Oro“ beeinflusst wurde.
Obwohl „Cut The Body Loose“ sicherlich das aggressivste Album von ASTRONAUTALIS ist, wäre es falsch, es „wütend“ oder „pessimistisch“ zu nennen. Tatsächlich ist es ein Album über die Befreiung. Auf der Oberfläche dreht sich „Cut The Body Loose“ um Verlust, Enttäuschung und täglichen Kampf, doch am Ende geht es nur darum, erlöst zu werden, um im Angesicht der Traurigkeit Triumphe zu feiern und Katharsis zu finden. „Im Kern handelt das Album von der Tatsache, dass die Welt auf verschiedene Art und Weise abgefuckt ist, anstatt sich davon jedoch runterziehen zu lassen, sollte man die Umstände nutzen, um auch nur kleinste Veränderungen durchzusetzen. Ich rede nicht davon, den Müll zu trennen, ich rede davon, Freude am Gutsein zu finden und Glück innerhalb der manchmal überbordenden Traurigkeit zu finden“, führt er aus. „Es geht darum, Dämonen zu bekämpfen und in meinen Geschichten und Erfahrungen ein Ventil zu finden.“
Jeder, der ASTRONAUTALIS jemals live gesehen hat, weiß, wie schwierig es ist, die Musik von ASTRONAUTALIS von seinen Performances zu trennen, die dieser Tage aber weniger kopflastig daherkommen als früher und momentan mit Freestyles und Beats angereichert werden, die so eingängig sind, dass man sich in der puren Energie gern verliert.